Die Lebensenergie
des Baumes sichtbar machen
Die von der Natur inspirierten Tische und Naturholzmöbel von Stefan Knopp sind ein Erlebnis. Im Dialog mit der Natur erfasst Knopp den einzigartigen Charakter jedes Baumes. Dieser intensive Kontakt und die Auseinandersetzung mit dem Material gewährleisten die Qualität und Individualität jedes Möbelstücks. So entstehen handgefertigte Meisterwerke mit individuellen Ecken, Kanten und Rissen. Bei den Objekten von Knopp dreht sich alles um Qualität, Ästhetik und das Streben nach zeitloser Schönheit. Jedes Stück ist ein Ausdruck von Kunst, Handwerk und der Natur selbst. Die harmonisch abgestimmten Produktlinien von Stefan Knopp umfassen Tische, Möbel und Accessoires
Bereits als junger Tischler war er als der bekannt, der immer zu dem Holz griff, mit dem kein anderer arbeiten wollte. Was aus der Norm fällt, hat Stefan Knopp schon immer fasziniert.
Irgendwann hatte er genug von der Stadt. Zog mit seiner Familie auf einen abgelegenen Bauernhof. Plötzlich so viel Leben, so viel Natur, so viel Raum, um seiner Leidenschaft nachzugehen. Damals begann er mit Holz zu experimentieren, Feuer als gestalterisches Element einzusetzen. Der Baum ist für ihn ein wesenhaftes Geschöpf. Je mehr er erlebt hat, desto mehr hat er zu erzählen. Und desto lieber möchte Stefan Knopp seine Geschichten kennenlernen und herausarbeiten.
Die enge Beziehung zwischen Mensch und Natur ist die Achse um die sich alle Arbeiten von Stefan Knopp drehen.
Was die Natur begonnen hat, bringt Knopp zur Vollendung. Mit Respekt vor dem großen Ganzen und mit Hingabebis zum letzten Schliff. Geleitet von der Sehnsucht, dem Schönen Form zu verleihen, experimentiert Stefan Knopp seit mehr als 20 Jahren mit Möglichkeiten der Farb- und Materialgestaltung. Daraus entstehen immer wieder neueUnikate, die durch ihr pures Design mit natürlichen Linien, Rissen und Kanten überzeugen.
Alle Möbel werden per Hand gefertigt, in Absprache mit dem Kunden werden Form, Farbe und Material
festgelegt. So entstehen jedes Mal unverwechselbare Einzelstücke mit individueller Ausstrahlung.
Sie arbeiten mit dem Werkstoff Natur, be- zeichnen sie als Ihren Lehrmeister. Wie gelingt es Ihnen, die Energie und innere Kraft der Natur in Ihre Möbel zu übertragen?
Alles gründet wohl auf meiner Neugierde und auf der Faszination, die die Natur schon immer auf mich hatte. Schon als Kind habe ich Geschichten im Holz entdeckt – etwa, wenn ich bei meinen Großeltern war und auf deren Deckenverkleidung geschaut habe. Ich konnte dort Gesichter, Augen oder Figuren erkennen. Weil mich das Wesentliche und gerade auch das Verborgene im Holz bis heute begeistert, mache ich seine Geschichten über meine Tische sichtbar.
Sie sind auf Tischmöbel spezialisiert. Welche Bedeutung hat der Tisch für Sie?
Er bildet das Zentrum einer Familie. Dort wird gemeinsam gegessen, geredet und gefeiert. Tischen haftet aber auch etwas Heiliges an. Sie wurden als Altäre gebaut, worauf etwas dargeboten wird. Mir gefällt diese Symbolik, denn es macht mir Freude, meinen Gästen etwas anzubieten. Zudem: Ein Tisch bringt eine oft mehrhundertjährige Baumbiografie mit, die die Menschen fort- schreiben, die ihn benutzen. Ein Tisch gehört besessen. Und begriffen.
Sie haben das Köhlen als Oberflächenverede- lung aus der Mottenkiste geholt, zur Perfektion gebracht – und salonfähig gemacht. Was war dabei Ihre größte Herausforderung?
Da sich Feuer nicht wirklich beherrschen lässt, war es spannend zu beobachten, was das Feuer von sich aus tut. Und was das Holz macht, wenn es mit Feuer in Berührung kommt. Die richtige Dosierung des Feuers war ein herausfordernder Prozess: Es sollte eine Metamorphose stattfinden, aber keine Zerstörung.
Mittlerweile köhlen Sie die Oberflächen der Tische nicht nur, Sie waschen sie auch aus. Ist Wasser weniger zerstörerisch als Feuer?
So unterschiedlich Feuer und Wasser auch sind, eines haben sie doch gemein: Ihre Reaktion ist schwer absehbar – die von Wasser sogar noch schwerer als die von Feuer. Weil jeder Baum an einem anderen Platz gewach- sen ist und unterschiedliche Nährstoffe vom Boden aufgenommen hat, lässt sich nicht vorhersagen, in welchem Farbton sich sein Holz nach dem Waschen präsentiert. Aus der
Unterschiedlichkeit dann eine einheitliche Kollektion zusammenzustellen, ist nicht leicht.
Beim Köhlen kommt Feuer zum Einsatz, beim Auswaschen Wasser. Fehlen nach der Vier-Elemente-Lehre nun noch Erde und Luft...
Für die neue Gold-Oberfläche von Janua arbeite ich Gesteinsglimmer mit ein – im weitesten Sinne also Erde. Und bei der Tech- nik des Räucherns reagiert die Gerbsäure des Holzes mit Salmiak oder Ammoniak.
Dabei ist Luft im Einsatz – womit wir bei den Oberflächenveredelungen alle vier Elemente abgedeckt hätten.
Warum sollte man einen Tisch aus der Stefan Knopp Edition von Janua besitzen?
Weil er in seiner Einzigartigkeit eine Geschichte mitbringt und als individuelle Aufbereitung lebendigen Materials zum Zentrum eines Wohnraums wird. Der Tisch trägt die Kraft, die der Natur innewohnt, zu den Menschen – die sich letztlich ja nach dieser Ursprünglichkeit sehnen.
Sollten wir uns wieder mehr mit der Natur verbinden als sie einfach nur zu begreifen?
Unbedingt. Unserer Natur entspricht es nicht, wie wir leben und arbeiten, wie wir essen oder uns fortbewegen. Wir halten uns alles andere als artgerecht.
Das Gespräch führte Alexandra von Poschinger.
...........................