Stefan Knopp does not simply create pieces of furniture - he elicits their secrets from the trees. He tracks down the individual stories of his woods and makes them visible using his own, patented processing methods, which create unique structures: by charring with fire or by washing out with water.
Guided by the desire to give form to beauty, Stefan Knopp has been experimenting with the possibilities of colour and material design for more than 20 years. The result is a constant stream of new, unique pieces that impress with their pure design with natural lines, cracks and edges.
All furniture is made by hand and the shape, colour and material are determined in consultation with the customer. In this way, unique pieces with an individual look are created every time.
For Stefan Knopp, the centre of human coexistence is the table - and you get a very special one from him: an individual piece of timeless beauty, with edges and peculiarities, just like the people who live with it. True perfection lies in these visualised special features.
Sie arbeiten mit dem Werkstoff Natur, be- zeichnen sie als Ihren Lehrmeister. Wie gelingt es Ihnen, die Energie und innere Kraft der Natur in Ihre Möbel zu übertragen?
Alles gründet wohl auf meiner Neugierde und auf der Faszination, die die Natur schon immer auf mich hatte. Schon als Kind habe ich Geschichten im Holz entdeckt – etwa, wenn ich bei meinen Großeltern war und auf deren Deckenverkleidung geschaut habe. Ich konnte dort Gesichter, Augen oder Figuren erkennen. Weil mich das Wesentliche und gerade auch das Verborgene im Holz bis heute begeistert, mache ich seine Geschichten über meine Tische sichtbar.
Sie sind auf Tischmöbel spezialisiert. Welche Bedeutung hat der Tisch für Sie?
Er bildet das Zentrum einer Familie. Dort wird gemeinsam gegessen, geredet und gefeiert. Tischen haftet aber auch etwas Heiliges an. Sie wurden als Altäre gebaut, worauf etwas dargeboten wird. Mir gefällt diese Symbolik, denn es macht mir Freude, meinen Gästen etwas anzubieten. Zudem: Ein Tisch bringt eine oft mehrhundertjährige Baumbiografie mit, die die Menschen fort- schreiben, die ihn benutzen. Ein Tisch gehört besessen. Und begriffen.
Sie haben das Köhlen als Oberflächenverede- lung aus der Mottenkiste geholt, zur Perfektion gebracht – und salonfähig gemacht. Was war dabei Ihre größte Herausforderung?
Da sich Feuer nicht wirklich beherrschen lässt, war es spannend zu beobachten, was das Feuer von sich aus tut. Und was das Holz macht, wenn es mit Feuer in Berührung kommt. Die richtige Dosierung des Feuers war ein herausfordernder Prozess: Es sollte eine Metamorphose stattfinden, aber keine Zerstörung.
Mittlerweile köhlen Sie die Oberflächen der Tische nicht nur, Sie waschen sie auch aus. Ist Wasser weniger zerstörerisch als Feuer?
So unterschiedlich Feuer und Wasser auch sind, eines haben sie doch gemein: Ihre Reaktion ist schwer absehbar – die von Wasser sogar noch schwerer als die von Feuer. Weil jeder Baum an einem anderen Platz gewach- sen ist und unterschiedliche Nährstoffe vom Boden aufgenommen hat, lässt sich nicht vorhersagen, in welchem Farbton sich sein Holz nach dem Waschen präsentiert. Aus der
Unterschiedlichkeit dann eine einheitliche Kollektion zusammenzustellen, ist nicht leicht.
Beim Köhlen kommt Feuer zum Einsatz, beim Auswaschen Wasser. Fehlen nach der Vier-Elemente-Lehre nun noch Erde und Luft...
Für die neue Gold-Oberfläche von Janua arbeite ich Gesteinsglimmer mit ein – im weitesten Sinne also Erde. Und bei der Tech- nik des Räucherns reagiert die Gerbsäure des Holzes mit Salmiak oder Ammoniak.
Dabei ist Luft im Einsatz – womit wir bei den Oberflächenveredelungen alle vier Elemente abgedeckt hätten.
Warum sollte man einen Tisch aus der Stefan Knopp Edition von Janua besitzen?
Weil er in seiner Einzigartigkeit eine Geschichte mitbringt und als individuelle Aufbereitung lebendigen Materials zum Zentrum eines Wohnraums wird. Der Tisch trägt die Kraft, die der Natur innewohnt, zu den Menschen – die sich letztlich ja nach dieser Ursprünglichkeit sehnen.
Sollten wir uns wieder mehr mit der Natur verbinden als sie einfach nur zu begreifen?
Unbedingt. Unserer Natur entspricht es nicht, wie wir leben und arbeiten, wie wir essen oder uns fortbewegen. Wir halten uns alles andere als artgerecht.
Das Gespräch führte Alexandra von Poschinger.
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